Salone del mobile 2017

Gaultier France

Hallo ihr lieben Design–hungrigen und Stil-verliebten, 
ich hab’s geschafft, nach x-ig Jahren „würde gerne“, bin ich endlich zum ersten mal nach Mailand an die Möbelmesse gereist. Ich wusste, eigentlich bräuchte man mehrere Tage für die Messe und die weiteren noch gigantischeren Events in der Stadt. Aber wie das so ist, wenn man sich vom Alltag und der Familie davon schleichen will,... blieb mir für’s Erste nur ein Tag und den habe ich in vollen Zügen genossen.


Mein persönliches „Behind the scene“
Morgens um 5 Uhr liege ich noch im Bett und lasse so meine Gedanken hin und her gleiten, soll ich jetzt heute nach Mailand fahren oder mich besser zu Hause entspannen und mir einfach einen ruhigen Tag machen? Noch nicht ganz so motiviert schlendere ich zu meinen Computer und suche mal nach den passenden Zugverbindungen und dem Eintrittsticket für die Messe,... kurz bevor ich die Kreditkarten Nummer eingeben muss, wende ich mich nochmals ab und gehe ins Badezimmer, höre mir die Kommentare meines Engels und Bengels im Kopf an, bis ich einen Sieger gefunden habe. Wenn ich heute nicht fahre, werde ich mir das die nächsten Wochen sehr übel nehmen!

5 Minuten vor 6 Uhr habe ich dann die nötigen Tickets bestellt, mich entschieden eine Stunde später los zu fahren, um vorher noch gemütlich mit meinem Mann einen Kaffee trinken zu können.

Milano centrale
3 ½ Stunden dauert die Fahrt mit dem Zug direkt ins Herz von Norditalien. In Mailand angekommen bin ich endlich mal wieder in einer Grossstadt, die den Namen verdient hat! In dieser Woche ist Mailand das Design und Kunst Mekka Europas, mit Besuchern aus der ganzen Welt! Es vibriert, pulsiert in jeder Ecke! Dass die Italiener stilvoller durchs Leben gehen, als manch andere Zeitgenossen, spürt man gleich und ist für mich eine Wohltat sondergleichen.

Die Metro Station ist gestossen voll, von überall kommen die Stil und Trendsüchtigen und wollen mit dem Code an einem der Automaten oder Kiosks ihr Ticket lösen...ist das dann geschafft, ergattert man sich schnellst möglich einen guten Platz in der U-Bahn und los geht’s...ab ins Messeglände.

Aus der Textilbranche ist mir die Première Vision in Paris ja bestens bekannt, auch diese ist groooss, mehrere Hallen mit hunderten von Ständen, aber das ist ein Klacks gegen diese „Stadt“ in der Stadt.

Eine grosse Strasse führt durch die Mitte des Areals und das Ende ist mit dem Auge kaum auszumachen. Links und rechts sind je 8 Hallen angeordnet und in der Mitte findet man mehrere Restaurants und Kaffeebars zur Stärkung.

Mit meinem einen Messetag kann ich euch nicht wahnsinnig viel bieten, aber meine wenigen Pics möchte ich euch doch nicht vorenthalten.

Euroluce
Die Euroluce steht für ein paar Stunden in meinem Fokus. Die Leuchten wollte ich mir als erstes anschauen.
Eingetreten ins Lichtermeer, fühlt man sich wie eine Königin im Paradies. Die einzelnen Messestände sind grössere und kleinere Inszenierungen. Kein Aufwand wird gescheut den Besucher in eine eigene Welt zu entführen. Verglichen mit der Stoffmesse, die ich kenne, wo wir von Boxen in Personenhöhe sprechen, haben hier alle komplette Theaterbühnen bestückt. Paolo Castelli hat seinen Showroom in eine halbe Kathedrale verwandelt, gigantisch....hier kann man sich echt verzaubern lassen.


Nebst den modernen Leuchten Designs von Flos, Artemide, Vibia, Swarovski und vielen mehr,  war aber doch ein grosser Teil aller Showrooms mit klassischen Kronleuchtern bestückt, diese Menge hat mich sehr überrascht.

Leuchten von Swarovski

Swarovski

Flos
Flos hatte mit seinen 1000m2 wohl den grössten Showroom an der Euroluce und hat es sich nicht nehmen lassen den Besucher auf einem vorgegebenen geschlossenen Rundgang durch die gesamte Ausstellung zu führen (Calvi Bramibilla architects).
Mit den besten Desiginern ist die Firma auch toll aufgestellt, Philippe Starck, Konstantin Grcic, Ronan und Erwan Bouroullec, Vincent Van Duysen um nur einige zu nennen...
Eigentlich fehlt ihnen nur noch Patricia Urquiola
Wunderschön waren die Raumteiler aus festem Material, liessen sie einem doch im Glauben die Wände seien Textil... sehr schön gelungen!!!


Die Leuchten habe ich nicht fotografiert, ich musste schmunzeln als ich die vielen Architekten verliebt vor den filigranen geometrischen Kreis und Linien-Kreationen sinnieren sah. Ihr werdet bestimmt anderswo Bilder davon sehen! Ich mag es lieber etwas organischer ;)

Davide Groppi
Sehr begehrt war der Showroom von Davide Groppi, sein gigantischer Mond über dem Besprechungstisch wird bestimmt noch mancherorts abgebildet sein. Mit seinen minimalistischen und puristischen Leuchten Designs war er für all deren Liebhaber ein Muss.


Missoni-home & Diesel
Wenn es sich bei den Möbel-, Produktdesignern und Architekten auch immer gerne etwas puristisch, reduziert in neutralen Farben abspielt, habe ich mich sehr über zwei Showräume der Textiler Missoni-Home und Diesel gefreut. Diesel wie meist, düster, derb mit der Prise Opulenz und Glamour.


Und Missoni mit den Typischen Webmustern. Genial wie es über Jahrzehnte gelingt, dem Stil treu zu bleiben und kein Bisschen an Modernität zu verlieren!!!

Nach der ersten Halle war dann tatsächlich mein Handyspeicher bereits leer und ich musste nach einer Steckdose suchen, hätte ich doch noch den Fotoapparat mitgenommen!!!! Grrrrr!
Mit Notizblock und Schreibstift kam ich mir dann vor, wie aus dem vorletzten Jahrhundert, musste über mich selber lachen.
Deshalb fehlt mir von Missoni leider ein eigenes Foto.


Brand Van Egmond
Mein diesjähriger Favorit ist Brand van Egmond. Dahinter steht der Holländische Designer William Brand mit handgefertigten Lichtskulpturen und Kundenanfertigungen.



Bei uns in Luzern findet ihr einen Vertreter in Kriens  bei Amrein wohnen


Märchenwelt Preciosa
Mit einem gigantischen Leuchter Himmel, der an eine zauberhafte Eislandschaft erinnert, hat diese Inszenierung an Dramaturgie vieles überragt. Die einzelnen Glassteine in perfekter Arbeit glänzend und matt vermischt.


Also ich wünsche mir, dass ich euch auch in eine andere Welt entführen konnte und plane für April 2018 mindestens 2 Tage ein! Dann findet ja wie jedes zweite Jahr auch die Küchen und Bäder Ausstellung statt und einen Tag für fuorisalone in der Stadt sollte man sich unbedingt auch Zeit nehmen!!!


xo, Tanja